Geschenke zur Geburt aus aller Welt: Gold, Geld und eine große Pappschachtel

Was schenkt man eigentlich in anderen Ländern zur Geburt? Und was gibt es garantiert nicht? Wer jedenfalls denkt, dass überall auf der Welt ein hellblauer oder ein rosafarbener Strampler geschenkt wird, dazu eine passende Schnullerkette , irrt gewaltig: Die Geschenke unterscheiden sich von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent genau wie andere Rituale. Fest steht aber seit Jahrtausenden, dass die Geburt ein hervorragender Anlass für wert- und sinnvolle sowie witzige oder originelle Gaben ist. Hier ein kleiner Überblick über die Aufmerksamkeiten aus aller Welt.

Dieses Geschenk ist goldrichtig

Wir alle wissen, dass auch das Jesuskind Geschenke zur Geburt bekommen hat. Die Heiligen Drei Könige höchstpersönlich sind weit gereist, immer dem Stern am Himmel hinterher, um ihre Gaben zu bringen: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Auch gut 2.000 Jahre später ist Gold noch ein beliebtes Geburtsgeschenk, jedenfalls in der Türkei: Dort ist es üblich, dass Besucherinnen und Besucher dem Neugeborenen eine Goldmünze spendieren. Auch in Griechenland bringen Gäste Gold mit, manchmal legen sie auch Geld ins Bettchen oder in den Kinderwagen. In Trinidad und Tobago geben Besucher dem Neugeborenen die Geldscheine sogar selbst in die Hand, mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Leben.

Babyausstattung im Starterkit

In Finnland gibt es zwar keinen heiligen König, der die Neugeborenen beschenken könnte – aber sowas ähnliches: Der Staat fühlt sich dort dafür zuständig, der jungen Familie ein Starterkit zukommen zu lassen. Und was für eins: Das Babypaket, das alle Eltern frei Haus bekommen, sofern sie vor dem 4. Schwangerschaftsmonat bei einem Arzt oder einer Klinik vorstellig waren, ist riesengroß. In der überdimensionierten Pappschachtel stecken unter anderem Kleidung für die ersten Wochen und Monate, vom Body bis zum Schneeoverall, Bettwäsche, Kosmetik, Spielzeug und sogar eine Matratze in Größe der Pappschachtel. Dies ist auch der Grund, warum viele finnische Babys zunächst in einem Karton statt in einem Bettchen schlafen: Mit der Matratze im Boden wird die Pappschachtel zur ersten Schlafstätte für das Neugeborene. Auch Kondome sind im Starterkit enthalten, damit das Geschwisterchen erst kommt, wenn das Baby aus dem Gröbsten raus ist.

Geburtsgeschenke von der werdenden Oma

In China würde man indes mit Kleidungsgeschenken die Großmutter mütterlicherseits beleidigen, denn sie ist für die Erstausstattung des Babys zuständig. Einen Monat vor dem Entbindungstermin bringt sie einige wenige Klamotten für das ungeborene Enkelkind vorbei, um es langsam aus dem Mutterleib zu locken. Nach der Geburt gibt es den kompletten Kleidungsberg.

Puppenset als Geschenk zur Geburt

In Singapur darf es derweil keine Geburtskarten mit dem in Deutschland beliebten Klapperstorch geben: Er ist ein Symbol des Todes. In Japan wiederum haben Eltern und Großeltern beim Geschenk zur Geburt eines Mädchens bereits dessen Hochzeit im Blick: Sie geben ihm zur Geburt oder spätestens zum ersten Geburtstag ein spezielles Puppenset, das die Familie jedes Jahr beim sogenannten Puppenfest präsentiert. Oft erhalten die Mädchen dabei gar keine neuen Puppen, sondern kostbare alte, die sich oft schon seit Jahrhunderten im Familienbesitz befinden. Diese auch ideell wertvollen Puppen sind Teil der Mitgift.

Jedenfalls: Wo auch immer Geschenke zur Geburt überreicht werden, gilt: Wer sich Gedanken macht, wie man die Familie echt erfreut oder womit man ihr richtig unter die Arme greift, wird bestens ankommen.

Diesen Beitrag hat Journalistin, Buchautorin und Familien-Bloggerin Nadine für uns verfasst. Mehr von ihr könnt ihr auf ihrem Blog „Mama und die Matschhose“ oder auf ihrem Instagram-Account lesen. Sie hat für unser Little-Stars-Magazin weitere Beiträge verfasst, diese finden ihr hier.

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